Illustration: Eine sitzende Person mit einem Dreieck als Kopf
Kategorie
Bühne
Ausgezeichnetes Werk
Künstlerische Konzeption Deichkind Live 2022

Deichkind machen pointierte Lieder über verkorkste Umstände und bringen den Diskurs in den Moshpit. In Ersteres ist Henning Besser alias DJ Phono nicht involviert. Er kümmert sich um alles außer Musik und Texte und übersetzt den Deichkind-Wahnsinn in ein innovatives Bühnenkonzept. Mit der Konzeption der Live-Shows 2022 brachte Besser Ordnung ins Chaos. Oder umgekehrt. Die in aufwendigen Kostümen als Popband verkleidete Konzeptkunstgruppe ließ bei ihren Konzerten ebenso viel Konfetti wie Kritik regnen, während sich Theater und Techno, Rap und rotierende Lichtsäulen ineinander verschränkten.

Format
Live-Act
Regie
Henning Besser
Co-Regie
Björn Beneditz
Deichkind
David Mayonga, Philipp Grütering, Sebastian Dürre
Showingenieur
Stefan Hübner
Technische Leitung
Robert Masel
Licht
Sebastian Jakob
Ton
Sven Wiese
Kostüm
Gloria Brillowska, Katharina Duve
Bühnenbild/ Kostüm
Christian Rothmaler
Choregorafie
Jenny Beyer
Tänzer
Jonas Woltemate, Philipp Kaufmann, Sven Janetzko, Victor Braun
Management
Katharina Köhler, Tania Tchorzewski, Thomas Maringer
Illustration: Zwei Personen die sich umarmen
Kategorie
Digital
Ausgezeichnetes Werk
#musicmetoo

Das Ausmaß von Machtmissbrauch und sexueller Übergriffigkeit in der Musikbranche ist groß. An die Öffentlichkeit gelangen meist nur Einzelfälle. #musicmetoo, ein Zusammenschluss von deutschrapmetoo, der Agentur Safe the Dance, der Community Queer Cheer sowie der Netzwerke Music S Women*, Music TH Women* und weiterer Aktivist:innen, ist eine zentrale Plattform, auf der Betroffene ihre Erfahrungen anonym und öffentlich teilen können. Indem sichtbar gemacht wird, was sich sonst im Verborgenen abspielt, werden aus vermeintlichen Einzelfällen strukturelle Missstände und die Weichen für Veränderung gestellt.

Format
Initiative
Beteiligte
#musicmetoo und alle Personen dahinter
Illustration: Eine Person lässt sich fallen
Kategorie
Komposition
Ausgezeichnetes Werk
Blumengarten – versprochen, alles wird gut!

Rayan Djima und Samuel Eickmann kennen das Regelwerk des Songwritings in- und auswendig. Doch sind Blumengarten genau deshalb so besonders, weil sie die eisernen Gesetze auch mal ignorieren. versprochen, alles wird gut! besteht aus nicht mehr als drei Songs mit insgesamt weniger als sieben Minuten Spielzeit und es stecken grob geschätzt dreihundertfünfzwanzigtausend Ideen drin. Hier springt ein Song abrupt von einem Genre ins andere über, um die Lyrics zu komplementieren, dort paaren sich mächtige Bässe mit psychedelischen Gitarren. Nichts daran ist offensichtlich, alles aber goldrichtig.

Format
Album
Komposition
Blumengarten
Text
Rayan Djima
Produktion
Samuel Eickmann
Zusätzliche Produktion
Salux
Zusätzliches Engineering
Salux, Ramon Stoops
Master
Thani
Cover
Kristina Wolff
Videos
Felix Krause
Management
Samuel Kübler, Sean Janssen
Vertrieb
The Orchard, Two Sides
Illustration: Eine tanzende Person
Kategorie
Performance
Ausgezeichnetes Werk
Peter Fox – Live 2023

Hinter dem fulminanten Comeback-Album Love Songs stand eine eingeschworene Gemeinschaft. Auf der dazugehörigen Tour brachte Peter Fox diese Gemeinschaft auch auf die Bühne. Fans durften sich vorab als Tänzer:innen bewerben und verwandelten jedes Konzert in eine Mitmach-Party. Das produktive Chaos hinter Fox und seiner Band wurde im Hintergrund von der international renommierten M.I.K Family geleitet, die schon die Choreografie für das Video zu „Zukunft Pink“ entworfen hatte und während der Konzerte immer wieder in den Vordergrund trat. Sie zeigte, wie dieser Sound erlebt werden muss: mit dem Körper zuerst.

Format
Live-Act
Performing Artist
Peter Fox
M.I.K Family
Dennis Kyere, Hermes Simao, Isaac Kyere, Prince Ofori, Richmond Milewsky
Band
Benji Asare, David Thornton, DJ Luke, Jay Cobain, Kiyomi Mason, Moses Yoofee, Roman Klobe, Toniy Petzhold
Illustration: Eine schwangere Person
Kategorie
Produktion
Ausgezeichnetes Werk
Sofia Kourtesis - Madres

Als Komponistin, Produzentin und Sängerin in Personalunion weiß Sofia Kourtesis um die Wichtigkeit von Leerstellen in der House Music. Ihr von lateinamerikanischen Rhythmen inspirierter Ansatz setzt auf ein vielschichtiges Miteinander von Melodie, Harmonie, Stimmen und Groove, lässt den verschiedenen Momenten aber stets ihren Freiraum. Die Vorab-Single „Madres“ ihres gleichnamigen Debütalbums erreicht eine klangliche und emotionale Dichte, mit dem die in Berlin ansässige Peruanerin das in den Lyrics ausgesprochene Gefühl der Geborgenheit und der Liebe nahtlos in Musik übersetzt.

Format
Track
Produktion, Komposition
Sofia Kourtesis
Master
Hans Frage
Co-Produktion
David Krasemann
Illustration: Zwei Hände
Kategorie
Teamwork
Ausgezeichnetes Werk
A Song For You

In Berlin mangelt es nicht gerade an Chören. Aber etwas Vergleichbares hat es bis zur Gründung von A Song For You auch in der Hauptstadt noch nicht gegeben. A Song For You ist eine Plattform für die Stimmen von BIPoC und mehr als „nur“ ein Chor: Die Gemeinschaft von gut 50 Mitgliedern inklusive Begleitband verfolgt unter ihren eigenen Bedingungen einen kollektiven songwriterischen Ansatz, der in musikalischer Hinsicht von Jazz, Soul und R ’n’ B geprägt ist und doch stets radikal offen bleibt. A Song For You steht für Vielklang im Einklang, das Experiment des Zusammenhalts.

Format
Live-Act
Gründung, Leitung, Produktion
Dhanesh Jayaselan
Gründung, Leitung, Chorleitung
Noah Slee
Sänger:innen
Adelle Nqeto, Aida Nima, Aka Kelzz, Allysa Grace, Aphrodite Kouantri, Asmarina Koray, Beri Kernich, Bronte Perkinson, Bronwyn Reeler, Charlotte Colace, D.$ahin, Evîn, Fayim, Felicia Hilgert, Formosah, Holan Gultom, Ikuma Lumeya, Isabelle Rivera, Jasmin Shoukri, Jazz Amoussou, JNY, Johnny Kulo, Julie Niyungo, Layana Flacks, Lucina Akintaya, Lyriya, Maëlle Fiand, Marc Tschechne, Melisa Eisenhauer, Melli Erzuah, MERON, Mina Avebe Eyene, Monica Mussungo, Nando The Native, Neneh Sowe, Oihane Schmutte, Ri Neway, Saida Walz, Saint Previous, Sangeeta Lerner, Sera Kalo, Shanice Efia Mändli, Sorvina Carr, Stephanie Ilova, STRAY
Band
Brian David Sauls, Elias Graversen, Shanice Ruby Bennett
Tänzer:innen
Black Pearl, Ney Tran, Pantea Nekuienia
Illustration: Eine Hand hält Schlüssel zwischen den Fingern
Kategorie
Text
Ausgezeichnetes Werk
CÉLINE, Paula Hartmann – 3 Sekunden

Wie fasst man eine Erfahrung in Worte, die ebenso alltäglich wie nicht hinnehmbar ist? „Schiefe Blicke, laute Wörter / Für sie sind wir nur noch Körper“, singt CÉLINE in den ersten beiden Zeilen von „3 Sekunden“ und definiert damit die Systematik hinter der Belästigung, der weiblich gelesene Personen regelmäßig ausgesetzt sind. „Airpods rein, aber Airpods aus / Immer Standort, Pfefferspray, Herz klopft laut“ – mit wenigen Worten skizziert Paula Hartmann, was das auf dem Nachhauseweg bedeutet. „3 Sekunden“ verzichtet auf Metaphern, um schonungslos die Realität einzufangen. Ungeschönt und erschütternd.

Format
Track
Text, Komposition
CÉLINE, Paula Hartmann, Beatgees, Benjamin Bistram, Jan Platt, Robin Haefs, Tarek Ebene
Illustration: Eine DJ steht hinter einem Turntable
Kategorie
Wildcard
Ausgezeichnetes Werk
Femme Bass Mafia – DJ-Mentoring für FLINTA*

Seit der Gründung der Femme Bass Mafia durch Dangermami und der folgenden Verstärkung des Teams durch LUZ1E und Marie Midori, positioniert sich das Trio gegen gleich zwei Missstände: Zum einen wird das musikalische Geschehen in der Clubszene weiterhin vom Viervierteltakt des Techno geprägt. Zum anderen wird dieser meistens immer noch von Männern aufgelegt. Durch an FLINTA* gerichtete DJ-Workshops schaffen Femme Bass Mafia einen Saferspace zum Lernen und Austauschen und ein Gegengewicht zur stark männerdominierten Szene. So legen sie auf dem Dancefloor wie hinter den Decks den Grundstein für musikalischen und gesellschaftlichen Fortschritt.

Format
Initiative
Gründung, General Management
Dangermami
Event- und Booking Management
Marie Midori
Leitung Community- und Produktionsprogramm
MSJY
Projektberatung
Natacha Le Duff
Design
Neale Johnston
Mentor:innen
Dangermami, DJ Fuckoff, jpeg.love, Luz1e, Marie Midori, Monibi, MSJY